Mögliche Komplikationen nach einer Brustvergrößerung

Brustvergrößerungen gehören hierzulande zu den beliebtesten ästhetischen Operationen. Gemäß einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2018 gab etwa jede fünfte Frau an, eine Brustvergrößerung mit Implantaten in Erwägung zu ziehen. Doch der Wunsch nach einem üppigeren Dekolleté ist auch mit gesundheitlichen Risiken verbunden, die man vor einem Eingriff berücksichtigen sollte.

Entscheidet sich eine Frau für eine Operation, bei der Silikonimplantate eingesetzt werden, muss sie damit rechnen, dass direkt nach dem Eingriff mit schmerzenden und spannenden Brüsten gerechnet werden muss. Weiterhin besteht die Gefahr, dass es zu Blutergüssen und Blutungen kommen kann, die den Heilungsverlauf langanhaltend beeinträchtigen. Ebenfalls kann sich die Operationswunde entzünden, so dass Wundheilungsstörungen auftreten können.

Brustvergrößerung was kann passieren

Zu den häufigsten Komplikationen nach einer Brustvergrößerung gehört die Kapselfibrose oder Kapselkontraktur. Hierbei handelt es sich um die Bildung einer Bindegewebsschicht, die als natürliche Reaktion auf den Fremdkörper – das Implantat – auftritt und je nach Veranlagung stärker ausgeprägt sein kann. In manchen Fällen bildet sich eine dicke Bindegewebsschicht, so dass das Implantat ertast- und fühlbar wird, zu einem unangenehmen Spannungsgefühl führt und den Tragekomfort deutlich mindern kann. Darüber hinaus kann es sogar zu Verschiebungen oder Verdrehungen des Implantats kommen, die einer Verformung der Brust zur Folge haben.
Laut eines Berichts des US-Wissenschaftsportals „The Scientist“ müssen 30 Prozent der Frauen mit Silikonimplantaten diese spätestens nach fünfzehn Jahren wieder austauschen, da Silikon wie alle Kunststoffe nach einer Zeit gewisse Materialermüdungen aufweist, so dass die Silikonhülle im Verlauf der Jahre Risse bekommt. Unabhängig davon können Silikonimplantate durch einen Unfall oder anderen starke Einwirkungen platzen oder reißen, so dass das Silikon in das umliegende Gewebe austreten kann. Auch müssen Frauen in manchen Fällen damit rechnen, dass es zu Missempfindungen rund um die Brustwarze oder der Operationsnarbe kommen kann. Je nach Lage der Implantate können einige Frauen nach der Geburt eines Kindes nicht stillen. Einige Studien deuten auch darauf hin, dass Frauen nach einer Brustvergrößerung durch Silikonimplantate ein höheres Risiko haben, an Krebs oder Arthrose zu erkranken.

Was man zu einer Brustvergrößerung wissen sollte

Wichtig ist, dass eine Brust-OP von einem Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie vorgenommen wird, der langjährige Erfahrung vorweisen kann. Er sollte die Patientin vor dem Eingriff über die möglichen Risiken, die während und nach der Operation auftreten können, ausführlich aufklären. Entscheidet eine Frau sich für eine Brustvergrößerung, sollte nicht ein möglichst günstiger Preis das ausschlaggebende Kriterium sein, sondern die Erfahrung des behandelnden Chirurgen sowie seine Bereitschaft, die Patientin umfassend zu beraten und die Operationsmethode zu erläutern.